"Who the fuck isch telemach?", Mundartsolo mit Andreas Stadler und Hans Rudolf Twerenbold, Szenenfoto

Der Berner Schauspieler Andreas Stadler legt eine Art Meisterprüfung ab. 

Basellandschaftliche Zeitung


WHO THE FUCK ISCH TELEMACH?

Mundartsolo für zwei Schauspieler 

und eine Spiegelkugel


Mit Andreas Stadler und Hans Rudolf Twerenbold 


Stückfassung, Regie und Produktion Andreas Stadler

  

Bühne Michael Saier

 

Kostüme Rudolf Jost


Produktionsleitung Nicola von Greyerz


Uraufführung 3. April 2001 im Schlachthaus Theater Bern Weitere Aufführungsorte Neues Theater am Bahnhof Dornach, Club Labyrinth Zürich


PRESSE

5000 Bierflaschen stehen auf dem Boden, in der Ecke sind gelbe Cardinal-Harassen gestapelt, und eine große Spiegelkugel, ein Mischpult und Technomusik weisen darauf hin, dass die Bierchen bei einer eben erst beendeten Party gekippt worden sind. Ein junger, kauziger Typ beigt Flaschen in die Kisten, ein älterer Clochard schläft selig zwischen dem Glas. Das ist die eindrückliche Szenerie und die Ausgangslage fürs Stück ‘Who the fuck isch Telemach?’ von Andreas Stadler, das er mit sich in der Hauptrolle auch gleich selbst noch inszeniert hat. Und vielleicht ist es gerade diese Personalunion, die aus dem durchaus aktuellen Stoff, dem effektvollen Bühnenbild von Michael Saier und dem sehr präsenten Schauspieler einen verwirrenden Theaterabend machte. Der Bund


Versetzt hat Stadler die texttreuen (berndeutschen) Passagen mit einer eigenen Geschichte: derjenigen vom heute lebenden Telemach. Diese Überlagerung verleiht dem alten Stoff neue Aktualität. Wenn Telemach Penelopes lüsterne Freier anklagt, nicht über ihre eigene Eichel hinwegzusehen, weil sie „Abspritzen als Lebensentwurf?“ begreifen, ist das ziemlich unverblümt und trifft die Sache auch dann noch, wenn nicht mehr ganz klar ist: Spricht Telemach nun zu den griechischen Flaschen oder meint er gar uns? 

Basler Zeitung